
Wenn kleiner besser ist
Kennen Sie Tiny Houses? Der Trend aus den USA hat längst auch Deutschland erreicht. Dabei geht es darum, in winzigen Eigenheimen zu leben, in denen der Raum optimal ausgenutzt wird. Die Größe liegt meist bei etwa 30 Quadratmetern. Aber so klein muss es nicht unbedingt sein. Allerdings gibt es Phasen im Leben, in denen weniger mehr ist.
Falls die Kinder ausgezogen sind, das Bücken im Garten allmählich beschwerlicher wird, das Konto leer oder die Zeit für Rasen und Beete knapp ist, dann bietet sich Eigentümern eine gute Lösung. Sie können einen Teil ihres Grundstücks veräußern. Klingt komisch? Ist aber gar nicht so kompliziert.
Fest steht: Das eigene Haus lässt sich nur in seltenen Fällen aufteilen und zum Beispiel zur Hälfte vermieten. Viel leichter ist das bei Grundstücken möglich. Gerade bei größeren Flächen lässt sich oft gut eine Grenze ziehen. Ein Teil bleibt im Besitz der Eigentümer, der andere (oder die anderen) werden an einen Interessenten verkauft, der darauf ein Haus bauen möchte.
Wer sich Sorgen macht, ob die neue Immobilie in der Nachbarschaft auch ins Wohngebiet passt, der kann vorher einen Immobilienexperten bitten, sich bei der zuständigen Gemeinde zu informieren, welche Gebäude zulässig sind. In der Regel kann der neue Eigentümer nicht davon abweichen, denn auch er muss den Bebauungsplan einhalten.
Bevor eine offizielle Teilung Ihres Grundstückes erfolgen kann, muss die Fläche vermessen werden, um die neue Grenze eindeutig festlegen zu können. Die Kosten hängen von verschiedenen Aspekten ab und liegen meist bei etwa 2000 bis 3000 Euro. Üblicherweise trägt der Verkäufer diese Gebühren, letztlich ist es aber Verhandlungssache. Wenn das Grundstück vermessen und die neue Grenzlinie ermittelt ist, kann die Teilung beim Notar eingetragen werden. Eine staatliche Genehmigung ist nur in wenigen Bundesländern nötig, falls die Fläche bebaut ist. Bei unbebauten Grundstücken können die Baubehörden ihr Veto einlegen, wenn die Baugenehmigung vorliegt. Das betrifft aktuell Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Auch wenn eine Teilung in wenigen Monaten erfolgreich über die Bühne gebracht werden kann und der bürokratische Aufwand überschaubar ist, gibt es doch eine Reihe scheinbar zweitrangiger Faktoren, die die Freude am erfolgreichen Grundstücksverkauf ein wenig trüben können. Daher ist es sehr sinnvoll, sich von einem Immobilienexperten beraten und begleiten zu lassen. Dann wird der doppelte Gewinn aus weniger Aufwand und finanzieller Freiheit bald wahr. Und vielleicht reicht das Geld ja auch für ein Tiny House in einer schönen Ferienregion.